Soziales in Dormagen : Jedes dritte Kind in Horrem gilt als arm
Horrem In dem Ortsteil wohnen 41 Prozent aller in Dormagen von Kinderarmut betroffenen Jungen und Mädchen. Die Stadt will das Quartier voranbringen und weiterentwickeln.
Der Befund ist beklemmend und legt eine schnelle Reaktion nahe. Doch so fix wird sich das Problem nicht lösen lassen: „Jedes dritte Kind aus Horrem ist von der Kinderarmut betroffen – dies entspricht rund 41 Prozent aller betroffenen Kinder in ganz Dormagen“, rechnet Jonas Ziethen vor. Er hat den Sozialbericht für den Stadtteil Horrem verfasst, den das Rathaus jetzt vorgelegt hat. Erneut gefördert aus dem Landesförderprogramm „Zusammen im Quartier – Kinder stärken – Zukunft sichern“, nimmt der Bericht den Dormagener Stadtteil in den Blick, der schon im Jahr 2018 mit signifikanten Werten auffiel.
„Horrem unterscheidet sich von anderen Stadtteilen in Dormagen“, urteilt Ziethen. Die Bevölkerung sei im Durchschnitt jünger als die in anderen Stadtteilen, die Geburtenrate sei positiv, der Ausländeranteil höher. Es gebe im Verhältnis aber auch mehr Arbeitslosigkeit und Sozialhilfeempfänger als in anderen Teilen Dormagens. Und so ist auch das Kinderarmutsrisiko höher als in allen anderen Stadtteilen. Immerhin: Die Jugendkriminalität und das Aufkommen an Jugendhilfefällen sind laut Bericht in Horrem unauffällig. „In diesen Bereichen sind keine erhöhten Fallzahlen feststellbar“, betont Jugendamtsleiterin Martina Hermann-Biert. Bei der Stadt wertet man dies als Indiz, dass viele Präventionsmaßnahmen im Rahmen des „Dormagener Modells“ bereits gut greifen. Sprachförderung als zentrale Voraussetzung für eine gelingende Bildungslaufbahn ist schon heute in allen Horremer Kitas verankert.
Und es sollen weitere Maßnahmen folgen. Besondere Erwartungen verbindet die Stadt mit dem neuen „Lernort Horrem“. „Auch wenn wir das Projekt komplett neu starten müssen, wird es die Bildungslandschaft im Stadtteil deutlich stärken“, glaubt Erster Beigeordneter Robert Krumbein. Eine neue Kindertagesstätte, ein modernes Schulgebäude mit ausreichendem Platz für die Gestaltung des Ganztags für alle Kinder an der Schule und eine neue moderne Turnhalle in Verbindung mit einem Begegnungszentrum sollen das neue pädagogische Zentrum im Herzen des Stadtteils bilden.
Bürgermeister Erik Lierenfeld weist zudem auf die Projekte im Städtebau hin: „Die Westseite des Bahnhofs bekommt ein freundliches neues Gesicht, der Bürgerpark nimmt in der Entwicklung der auch von der Baugenossenschaft begleiteten Grünflächenplanung eine zentrale Bedeutung für Gelegenheiten zur Begegnung ein.“ Die Baugenossenschaft schmiedet Pläne für die Zukunft des Stadtteils, die in einem intensiven Dialog mit den Bewohnern erarbeitet wurden.
September 03, 2020 at 09:50AM
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